GRÄSERARTEN

Eignung und Eigenschaften

Die Voraussetzung für einen qualitativ ansprechenden Rasen bilden die geeigneten Rasengräser. Die züchterische Arbeit vieler Jahre hat dazu geführt, dass mittlerweile
ca. 300 Sorten zur Rasennutzung in Deutschland angemeldet sind.
Bei der Auswahl kommt es darauf an, dass für den gewünschten Rasentyp die richtigen Gräserarten in den jeweiligen Mischungen enthalten sind. Die nachfolgenden Beschreibungen der Arten und ihre Leistungsfähigkeit dienen der sachlichen Bewertung der im Markt angebotenen Mischungen.

Es gibt eine große Anzahl von Gräserarten für den Landschaftsrasen, aber nur eine überschaubare Menge an Arten sind für Rasenflächen in engerem Sinne, wie Sportrasen, Golfrasen, Gebrauchsrasen, Hausrasen oder Zierrasen geeignet.

 

Botanische Einordnung der Gräser

Abb.: Botanische Einordnung der Gräser. Beispielhafte Darstellung der Gattungen, Arten, Unterarten und der Sorten.

 

Alle Rasengräser gehören zur Familie der Süßgräser. Es gibt Unterschiede im Bau und Aussehen und jede Art weist typische Merkmale auf, die eine Bestimmung ermöglichen. Ganz grob können die Rasengräser nach ihrer Wuchsform eingeteilt werden. Horstartig wachsen z. B. Deutsches Weidelgras und Horstrotschwingel. Unterirdische Ausläufer bildet die Wiesenrispe. Oberirdische Ausläufer weist das Flechtstraußgras und die Lägerrispe auf.
Für eine sichere Erkennung der einzelnen Gräserarten gibt es gute Bestimmungsschlüssel.
Für die wichtigsten Rasengräser-Arten folgt eine kurze Beschreibung der Eigenschaften, der Leistungen und Einsatzmöglichkeiten.

 

Gräser-Eigenschaften

Die charakteristischen Eigenschaften der Rasengräser lassen sich in folgenden Merkmalen zusammenfassen:

  • Schnittflächenverträglichkeit
  • Trittverträglichkeit
  • Blattbreite
  • Farbaspekt
  • Wüchsigkeit
  • Wurzeltiefgang
  • Neigung zur Verunkrautung
  • Krankheitsresistenz
  • Standorteignung

Mit diesen Leistungseigenschaften bieten die Gräser die besten Voraussetzungen für eine leistungsstarke Vegetationsdecke.  Allein bei den Kriterien Schnitt- und Trittverträglichkeit sind eindeutige Unterschiede zwischen den Gräserarten festzustellen, sodass hier Rückschlüsse auf die Eignung in bestimmten Mischungen abzuleiten sind.

Einstufung der Gräsereigenschaften

Grafik: Einstufung der Gräsereigenschaften Tritt- und Schnittverträglichkeit nach Boniturnoten 1 -9 für die wichtigsten Rasengräserarten.

Artencharakterisierung und Eignung

Sinnvolle Kombinationen der geeigneten Gräserarten in den Handels-Mischungen bestimmen die Rasenqualität bei Neueinsaat oder bei der Nachsaaten.

Wenig strapazierte Rasenflächen, wie z.B. Zierrasen oder Landschaftsrasen, enthalten im Wesentlichen die nur gering belastbaren aber feinblättrigen Schwingelgräser (Festuca sp.). In Mischungen für stärker belastete Rasen dominieren das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) und die Wiesenrispe (Poa pratensis). Die Lägerrispe (Poa supina) zeigt ihre Stärken in Saatgutmischungen für Schattenlagen, während der Rohr-Schwingel (Festuca arundinacea) sich besonders für trockene Standorte empfiehlt.

© Deutsche Rasengesellschaft e.V. (DRG)