RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: September 2019

Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.


Landesgartenschau Wittstock/Dosse mit vielfältigen Rasenflächen

Reiz und Zielsetzung einer Landesgartenschau sind vielfältig und stellen die Organisatoren sowie Betreiber immer wieder vor neue Herausforderungen. In Wittstock konnte man bei der Planung auf vorhandene Strukturen in den beiden Teilflächen Friedrich-Ebert-Park und Park am Bleichwall zurückgreifen. Darüber hinaus bietet die historische Stadtmauer mit 2.500 Meter Länge eine einzigartige Kulisse für die Entwicklung der Gartenschau. Durch den Zusammenfluss von Glinze und Dosse konnten natürliche Feucht-Biotope erhalten und sensibel ausgebaut werden. Im Rahmen der Dosse-Renaturierung wurde auch eine kleine Insel wieder hergestellt, auf der ein Auwald entsteht.
Beim Rundgang im August konnte sich der Autor von der Vielfalt der sich entwickelnden Vegetation überzeugen.

 

Feuchtbiotop im Bereich der Dosse-Insel.
Abb. 1: Feuchtbiotop im Bereich der Dosse-Insel. (Fotos: K. Müler-Beck)

 

Das zweiläufige Wegesystem im LAGA-Gelände bietet einfache Möglichkeiten zur Erkundung. So führt im Friedrich-Ebert-Park ein Weg entlang der Stadtmauer, ein zweiter Weg verläuft nahe zur Glinze. Eine ähnliche Gliederung findet man im Park am Bleichwall, dort verläuft der Weg entlang zur Dosse, mit entsprechenden Querverbindungen z.B. Zugangang zum Amtshof mit großer Bühne.

 

Eingang zum Amtshof mit Burgturm und perfekter Rasenfläche im Vordergrund
Abb. 2: Eingang zum Amtshof mit Burgturm und perfekter Rasenfläche im Vordergrund.

 

Mit Rasen begleiten und gestalten

Gerade zum Spätsommer zeigen die Staudenpflanzungen ein überzeugendes Bild. Bandartige Pflanzbeete waren direkt in die Rasenflächen integriert, sodass die Blütenpracht durch das ruhige Grün des Rasens unterstrichen wurde.

 

Sommerbepflanzung im Friedrich-Ebert-Park.
Abb. 3: Sommerbepflanzung im Friedrich-Ebert-Park.

 

Für den Rasenfachmann bilden die Rasenflächen nicht nur den Kontrapunkt zur bunten Bepflanzung, sie dienen auch der räumlichen Gestaltung für die Nutzung und Ästhetik einer Parkfläche. Der Berichterstatter konnte sich von einer bemerkenswert positiven Vegetationsentwicklung der verschiedenen Rasentypen im Gelände überzeugen.

Gleich am Ost-Eingang zum Park am Bleichwall bestachen die als Hochbeet angelegten Gebrauchsrasen-Typen durch eine sehr homogene Narbendichte. Die Besucher haben die Möglichkeit direkt vor Ort einen Vergleich zwischen konventioneller Mäharbeit und der Leistung eines Mähroboters anzustellen.

 

Eingangsbereich Ost Park am Bleichwall mit Rasen als Hochbeet
Abb. 4: Eingangsbereich Ost Park am Bleichwall mit Rasen als Hochbeet.

 

Bei der Wahl der Schnitthöhen für die Rasenflächen wurden im Gelände unterschiedliche Varianten gewählt, sodass sich immer ausreichend Blattmasse für die Fotosynthese entwickeln kann. Zwischen Weg und Stadtmauer am Bleichwall wurden die Schnittvarianten deutlich ausgebildet. Unmittelbar am Weg war der Rasen im Normalschnitt bei ca. vier Zentimeter angelegt, angrenzend folgte eine Schnitthöhe von ca. acht Zentimeter und im Bereich der Mauer folgte ein Aufwuchs bis zur Gräserblühte.

 

Variable Schnitthöhen beim Rasen als Gestaltungselement
Abb. 5: Variable Schnitthöhen beim Rasen als Gestaltungselement.

 

Die Nutzung der Rasenflächen ist in den jeweiligen Parkanlagen unterschiedlich ausgeprägt, so gibt es Uferzonen mit Sitz- und Liegemöglichkeiten; zentrale, offene Parkrasen; Wege und Randzonen aber auch freie Spielflächen, wie beispielsweise am Amtshof.

 

Bildergalerie Rasen-Aspekte

In einer kleinen Bildergalerie sollen einige Rasen-Aspekte dargestellt werden.

 

Rasen-Terrassen an der Glinze-Mündung mit Blick auf die Stadtmauer.
Abb. 6: Rasen-Terrassen an der Glinze-Mündung mit Blick auf die Stadtmauer.

Gebrauchsrasen und Biotp-Entwicklung, im Hintergrund Stadtmauer mit Bischofsburg
Abb. 7: Gebrauchsrasen und Biotp-Entwicklung, im Hintergrund Stadtmauer mit Bischofsburg.

Parkrasen mit Sommerbepflanzung im Friedrich-Ebert-Park
Abb. 8: Parkrasen mit Sommerbepflanzung im Friedrich-Ebert-Park.

 

Fazit

Das Angebotsspektrum der LAGA-Wittstock, in Verbindung mit der historischen Stadtmauer, sorgt für ein Spannungsfeld mit Überraschungs-Effekten. Natur und gestaltete Landschaft treffen direkt aufeinander und vermitteln die Möglichkeit zur Koexistenz. Besonders eindrucksvoll gelingt dies im Mündungsbereich der Glinze in die Dosse.

Auch für die verbleibenden Wochen bis zum 6.Oktober bietet ein Besuch der LaGa Wittstock größte Entspannung und erstaunliche Effekte nach dem Motto: „Rundum schöne Aussichten!“ 

 

Fontane-Garten im Friedrich-Ebert-Park
Abb. 9: Fontane-Garten im Friedrich-Ebert-Park - „Die Freiheit ist das große Glück.“

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