Rasenthema: September 2015
Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.
Gestaltung mit Rasen in BUGA-Parks bei guter Pflege
Von Dom zu Dom strahlt die Kraft der Pflanzen
Das Blaue Band der Havel verbindet die fünf Standorte der einzigartigen BUGA 2015 in der Havelregion von Brandenburg bis zur Hansestadt Havelberg.
Der Reiz und die Zielsetzung einer Bundesgartenschau sind vielfältig und stellen die Organisatoren sowie Betreiber immer wieder vor neue Herausforderungen. Das Konzept der BUGA 2015 mit fünf Standorten in der Havelregion kann als kritisch und riskant eingestuft werden, wenn man es theoretisch betrachtet. Zu einem großartigen Erfolg für die Region und für den Besucher wird diese BUGA jedoch wenn man sich auf eine Reise einlässt und die Ausstrahlungskraft der Parkgestaltungen annimmt sowie die Schönheit der Flussauen-Landschaft zwischen den Standorten erkennt und wirken lässt.
Gerade zum Spätsommer zeigen die Staudenpflanzungen ein überzeugendes Bild. Für den Rasenfachmann stehen aber auch die Rasenflächen als Kontrapunkt oder aber als Verbindung zwischen den Pflanzungen im Fokus der Betrachtung. Bei einer erneuten Bereisung aller fünf BUGA-Orte Anfang September, konnte sich der Berichterstatter von einer bemerkenswert positiven Vegetationsentwicklung im Gelände überzeugen.
Auch für die verbleibenden Wochen bis zum 11.Oktober bietet ein Besuch größte Entspannung und erstaunliche Überraschungseffekte nach dem Motto:
„Fünf sind eins. Deins!“ www.buga-2015-havelregion.de
Abb. 1: Uferweg zum BUGA-Gelände in Havelberg mit Blick auf die St. Laurentiuskirche, in der wechselnde Blumenschauen präsentiert werden.
(Alle Fotos: K. G. Müller-Beck)
Rasenflächen liefern grünen Rahmen
Die Größen und die Pflegeintensität der Rasenflächen an den jeweiligen Standorten variieren deutlich. Abgesehen von wenigen Schwachstellen, überzeugen die aus Fertigrasen angelegten Flächen auch zum Ausgang des Sommers durch eine homogene Rasennarbe bei einer guten Narbendichte. Auch der Versorgungszustand mit Nährstoffen zeigte überwiegend gute Bedingungen auf. In einigen Bereichen der älteren Rasenflächen konnten sich bei geringerer Versorgung deutliche Kleenester ausbilden. Die Aufwuchshöhen von sechs bis acht Zentimetern deuten auf eine nicht zu tiefe Schnitthöhe hin, so dass sich ausreichend Blattmasse für die Fotosynthese bilden kann.
Die Nutzung der Rasenflächen ist in den jeweiligen Parkanlagen unterschiedlich ausgeprägt, so gibt es Uferzonen mit Sitz- und Liegemöglichkeiten; zentrale, offene Parkrasen; Wege und Randzonen aber auch freie Spielflächen, wie beispielsweise am Packhof.
In einer kleinen Bildergalerie sollen einige Rasen-Aspekte dargestellt werden.
Abb. 2: Packhof mit Rasen-Terrassen an der Seerosenbucht (Brandenburg).
Abb. 3: Packhof mit Rasenflächen zwischen den Themengärten (Brandenburg).
Abb. 4: Marienberg mit Parkrasen-Flächen (Brandenburg).
Abb. 5: Rasenflächen am Marienberg mit Kleebesatz, Hintergrund Terrassen zum Weinberg (Brandenburg).
Abb. 6: Schattenrasen am Weinberg in Rathenow.
Abb. 7: Schattenrasen im Optikpark mit Blick auf Seerosenarena (Rathenow).
Abb. 8: Rasenbühne in Premnitz.
Abb. 9: Rasenplatten (Schweizer Patent) im Mönchgarten (Havelberg).
Abb. 10: Trockenrasen mit Steppenreitern als schwebende Beete und Gangway im Fliegerpark Stölln (Amt Rhinow).
Fazit
Das breite Angebotsspektrum der BUGA-Flächen in Verbindung mit den historischen Gebäuden der jeweiligen Standorte sorgt für ein Spannungsfeld mit Überraschungs-Effekten. Natur und gestaltete Landschaft treffen direkt aufeinander und vermitteln die Möglichkeit zur Koexistenz. Besonders eindrucksvoll gelingt dies am Standort Premnitz mit den vorzüglich gepflegten Pflanzflächen im Eingangsbereich und den Spiel- und Ruhezonen an der Uferpromenade, die dann vom wilden Ufer der Havel begrenzt werden – der Blick schweift weit in die Auenlandschaft!
Ähnlich außergewöhnlich ist das Konzept am Standort in Stölln, wobei der Charakter des Trockenrasens voll erhalten bleibt und der Zugang für die Besucher über eine Gangway mit dem Ausblick auf den Fliegerpark sensibel gestaltet wurde.
Hier kann man in ein Landschaftsbild eintreten, ohne es zu zertreten – Kompliment!
Abb. 11: Rasen am Packhof (Brandenburg).
Abb. 12: Rasen als Beetabgrenzung bei der Blütenkaskade am Brücken-Eingang Optikpark (Rathenow).
Abb. 13: Parkrasen am Fliegerpark Standort Stölln mit bepfl