RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: Oktober 2004

Autor: © Bernhard Billing, OH-Samen, Rafz Schweiz

 

Fertigrasen für das neue Stade de Suisse – Wankdorf Bern

Anfang Oktober erhielt das neue Stade de Suisse in weniger als 48 Stunden einen frischen Rasen von der Rolle.
Beginnend am Montagabend bis zum Mittwochvormittag wurden auf das Spielfeld des Stade de Suisse – Wankdorf Bern, rund 8.100 Quadratmeter Fertigrasen verlegt.
Den Startschuss zu dieser bemerkenswerten Fertigrasenaktion gab eine Woche zuvor Stéphane Chapuisat, indem er den ersten Quadratmeter des „heiligen Grüns“ symbolisch verlegte.

 

Dienstag 8.00 Uhr

Zwei Lastwagen, beladen mit Fertigrasen, liefern an. Rolle an Rolle ist aneinander gereiht, quer zur Ladebrücke. Die 2.20 Meter breiten Jumbo-Rollen füllen die gesamte Ladebreite aus. Die erste Rolle wird mit einem Stapler in die Verlegemaschine gelegt. Sie steht bereits im Stadion am Spielfeldrand parat.
Zügig fährt die Maschine zum Ansatz des Fertigrasenstreifens, der bereits am Abend vorher mit der ersten Lkw-Ladung ausgebracht wurde.

Mit wenigen Handgriffen entfernen die Männer von der Verlegetruppe die Folie um die Fertigrasenrolle. Schon beginnt sich die Jumbo-Rolle zu drehen. Sanft gleitet der Teppich über den Tisch hinunter auf die Rasentragschicht.

 

Jumbo-Rolle als Rasenteppich
Sanft und exakt geführt gleitet die Jumbo-Rolle als Rasenteppich über den Tisch der Verlegemaschine auf die Rasentragschicht

 

Die Verlegegruppe ist routiniert. Scheinbar mühelos reiht sich die neue Fertigrasenbahn an die am Abend verlegte Sode an; ohne Fugen, ohne Wellen! Genau 30 Meter kommt die auf Raupenketten fahrende Verlegemaschine voran, bis die gesamte Rolle platziert ist. Zum Nachschub geht es ab an den Spielfeldrand, um die nächste Rolle zu laden.

 

Dienstag 11.00 Uhr

Die Leute der Firma von Bächler + Güttinger, Auftragnehmer für den Einbau des Rasenspielfeldes, sind zufrieden. „Die Arbeiten kommen gut voran. Die Qualität der Rollen ist hervorragend. Sie reissen nicht beim Legen und die Rasenqualität an sich ist einwandfrei“.

Der spezielle „Wankdorfrasen“ besteht aus einer Mischung von sehr strapazierfähigen Rasengräsern. Sie werden den Ansprüchen im Wankdorf besonders gut gerecht.
Zwei weitere Lkw-Ladungen mit Rasen sind eingetroffen. Sie werden zügig entladen. Dutzende der 1.300 Kilogramm schweren Rollen werden sorgfältig zwischengelagert. Schon in zwei bis drei Stunden werden sie an die Reihe kommen.

 

Dienstag 14.00 Uhr

Der offizielle Pressetermin steht an. Journalisten von den Printmedien und vom Fernsehen treffen ein. Sie sind beeindruckt: „Das geht ja ruckzuck und sieht schon so fertig aus. Man könnte meinen, Morgen sei das Eröffnungsspiel. Aber die Sitze auf den Tribünen fehlen ja noch...“.

der Sachverständige, Herwig Münster, erklärt, dass die Rasentragschicht und die Tragschicht, auf dem der Fertigrasen angezogen worden ist, sehr genau aufeinander abgestimmt sind. Mit mehreren Laboranalysen wurde die Zusammensetzung der Substrate festgelegt und in der Herstellung anschließend auch kontrolliert. Dies bietet maximale Gewähr, dass der Fertigrasen rasch und kräftig in die Rasentragschicht einwurzelt. Das macht ihn strapazier- und widerstandsfähig. Zudem ermöglicht es schon im nächsten Sommer Spiele auf höchstem Niveau, hoffentlich. Herwig Münster steht beim Bau des Stadionrasens im Wankdorf planend und beratend zur Seite.

In der Rasentragschicht, dem „Rasenboden“ des „Wankdorf“, sind alle Leitungen für Bewässerung, Belüftung und Heizung des Terrains sauber verlegt. Nur noch die Anschlüsse an den Seitenrändern deuten auf die Hightech-Spielfläche hin. Und dass das Spielfeld auf einer Tiefgarage liegt, nimmt man schon gar nicht war.

 

Dienstag 16.00 Uhr

Nur noch ein verhältnismässig kleiner Streifen von gut 1.000 Quadratmetern bleibt offen. Einige Rollen können noch verlegt werden, dann ist Schluss für den Tag. Der restliche Rasen kommt morgen früh.

 

Stadion
In kürzester Zeit ist ein großer Teil der Fläche mit neuem von der Rolle belegt.

 

Bernhard Billing von Otto Hauenstein Samen, Lieferant des Wankdorfrasens, ist zufrieden: „Die Qualität des Fertigrasens ist von allen Seiten als sehr gut bezeichnet worden. Auch der logistisch anspruchsvolle Ablauf klappt hervorragend. Besonders ehrt uns aber, dass Stéphane Chapuisat letzte Woche den ersten Quadratmeter des Fertigrasens von OH-Samen eigenhändig verlegt hat“.

Am Vormittag des Mittwochmorgens ist das Spielfeld fix und fertig verlegt. Die Vollendung des beeindruckenden Stadions ist weit fortgeschritten. In weniger als 48 Stunden verwandelte sich der kühle Stadionrohbau in ein lebendiges Fussballstadion.

Das Eröffnungsspiel im nächsten Sommer 2005 und die EURO 2008 können kommen...!

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