RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: März 2004

Autor: © Dr. Klaus G. Müller-Beck Vorsitzender Deutsche Rasengesellschaft

 

Kleiner Ratgeber für den Hausrasen

Frühjahrskur für den Rasen

Während der Wintermonate reduzieren die Rasengräser den Stoffwechsel so stark, dass in der Regel kaum oberirdischer Zuwachs entsteht. Ältere Blätter sterben in dieser Zeit ab, und verursachen so einen eher braunen bis grauen Farbaspekt in der Rasennarbe.

 

Rasenversuche zur Spätherbstdüngung
Rasenversuche zur Spätherbstdüngung am Agrarzentrum Limburgerhof Entwicklungsstand Mitte Februar 2004. (Foto: Müller-Beck)

 

Damit der Rasen möglichst rasch wieder ergrünt, sollte die Frühjahrsdüngung besonders zeitig ausgebracht werden. Rasengräser werden durch Sonneneinfluss und Temperaturentwicklung im zeitigen Frühjahr wieder stimuliert, das Wachstum aufzunehmen.
Hier kann man sagen, dass etwa mit der „Kätzchenblüte“ auch die Gräser neu starten.

 

Was macht man mit den abgestorbenen Rasenteilen nach dem Winter?

In den Fällen, bei denen der Rasen im Winter durch starke Schneelast oder durch Winterkrankheiten gelitten hat und abgestorben bzw. „verklebt“ erscheint, kann als erste Maßnahme eine leichte Behandlung mit dem Laubbesen vorgenommen werden, damit die Winterreste entfernt werden. Unmittelbar danach folgt dann die Frühjahrsdüngung.

Eine Düngung zu diesem frühen Termin, bereits in der ersten Märzhälfte, unterstützt die Triebkraft der Gräser und sorgt für eine nachhaltige Wiederergrünung des Rasens.

Der erste Schnitt kann ebenfalls bereits sehr zeitig im Frühjahr durchgeführt werden.

Oft präsentiert sich die Rasennarbe nach dem Winter in einem „unruhigen“ Aspekt, da einige Gräserarten auch im Winter bei milden Temperaturen einen leichten Zuwachs

entwickelt haben. Etwa eine Woche bzw. 10 Tage nach der Düngung kann der Schnitt erfolgen, wobei hier schon die Schnitthöhe von ca. 4 bis 5 cm für den Gebrauchsrasen eingestellt sein sollte.

 

Rasen-Nachsaat erfordert ausreichende Wärme

Bevor Kahlstellen und braune Flecken wirkungsvoll nachgesät werden können, muss eine ausreichende Bodentemperatur von ca 8°- 10° C für die Keimung dauerhaft erreicht sein.
Diese Werte werden an vielen Standorten erst im April erreicht. Zur Vorbereitung der Nachsaat gehört das leichte Aufrauhen der Teilflächen und die Auswahl von geeigneten Rasenmischungen (Nachsaat aus dem guten Fachhandel mit den richtigen Sorten).
Damit die Nachsaat gelingt, eignen sich Rasenerden zur dünnen Abdeckung der Saat.

 

Lückige Rasenflächen
Lückige Rasenflächen benötigen Hilfe durch Düngung und Nachsaat zur Narbenbildung. (Foto: Müller-Beck)

 

„Störer“ im Rasen in Grenzen halten

Bei der Behandlung von Moos und Unkräutern im Rasen muss man zunächst davon ausgehen, dass eine Verbreitung deshalb möglich war, weil sich die Bedingungen für die Rasengräser ungünstig entwickelt haben. Also setzt man hier an und verbessert die Wachstumsbedingungen für die Gräser z.B. durch ausreichende Nährstoffversorgung, so nimmt die Verdrängungskraft zu und die unerwünschten Arten haben nur eine geringe Chance sich auszubreiten.

In diesem Zusammenhang sind sicherlich die sogenannten Kombinationsprodukte aus Dünger und Herbiziden besonders zu erwähnen, da sie die Gräser stärken und die Unkräuter bzw. Moose schwächen (Dünger mit Unkrautvernichter oder Moosvernichter).

Ein Dünger mit Unkrautvernichter benötigt wüchsiges Wetter zur vollen Entfaltung der Wirkung, so ist die Anwendung im Mai besonders günstig. Ein Dünger mit Moosvernichter kann auch als Startdünger im Frühjahr eingesetzt werden. In jedem Fall müssen die Anwendungshinweise auf den Packungen berücksichtigt werden.

Bei einem geringen Unkrautbesatz durch einzelne Pflanzen oder Nester, kann man gerade im Frühjahr durch das Ausstechen einen guten Erfolg erzielen, wenn der Rasen anschließend in seiner Entwicklung gefördert wird.

 

Wann kann ich meinen Rasen vertikutieren?

Eine Bearbeitung mit dem Vertikutierer (Handbetrieb, Motor- oder Elektroantrieb) bedeutet für die Gräser einen massiven Eingriff in die Pflanzenentwicklung; denn es werden durch den senkrechten Schnitt eine Reihe von Blatt- und Stengelteile abgetrennt und entfernt. Durch diesen mechanischen Reiz werden die Gräser dazu angeregt, neue Triebe und Blätter zu bilden, dies nennt man Bestockung. Dieser Ausgleich gelingt nur bei entsprechenden Wachstumsbedingungen mit der nötigen Temperatur und ausreichenden Nährstoffversorgung.

Prinzipiell sollte etwa zehn Tage vor dem Vertikutieren bereits die erste Düngung ausgebracht werden, dann sind die Gräser stimuliert und können sich somit rasch bestocken. Je früher diese Startdüngung ausgebracht werden kann (abhängig vom Witterungsverlauf) desto zeitiger kann mit dem Vertikutieren begonnen werden.

 

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