RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: Juli 2012

Autor: © . Klaus G. Müller-Beck, Vorsitzender Deutsche Rasengesellschaft e.V.

Rasenversuche unter skandinavischen Bedingungen

Sorteneignung wichtig für die Rasenmischung

Gerade in den skandinavischen Ländern kommt der Winterhärte und der Regenerationskraft der jeweiligen Sorten für den Kurzschnittrasen eine hohe Bedeutung zu. Unter dem Begriff „SCANTURF“ wird seit 2005 in den Ländern Norwegen, Schweden. Finnland und Dänemark ein gemeinsames Programm zur Sorten Evaluierung durchgeführt. Die Finanzierung erfolgt durch die beteiligten Gräserzüchter und Saatgutunternehmen.
Im Rahmen der 3.ETS-Konferenz konnten sich die Teilnehmer am Standort Landvik (Norwegen) einen Eindruck von der aktuellen Sortenübersicht verschaffen.

 

Versuchsstationen der gemeinschaftlich durchgeführten Rasenversuche
Abb. 1: Versuchsstationen der gemeinschaftlich durchgeführten Rasenversuche zur Sortenauswahl für den skandinavischen Raum.(Siehe auch: www.scanturf.org)

 

Die Versuchsanstellung beim Bioforsk-Institut in Landvik wurde im Jahre 2011 angelegt und zeigte sich bei der Besichtigung Ende Juni 2012 in einem ausgezeichneten Zustand.

 

Erläuterungen zur Sortenwahl

Am Beispiel der in dreifacher Wiederholung angelegten Einzelparzellen erklärte Dr. Trygve Aamlid die Stärken und Schwächen der jeweiligen Sorten.

 

Erläuterungen zum „SCANTURF-Sortenversuch“
Abb. 2: Erläuterungen zum „SCANTURF-Sortenversuch“ durch Dr. Trygve Aamlid am Standort in Landvik.
(Fotos: K.G. Müller-Beck)

Versuchsführer für die Rasenversuche am Bioforsk-Institut in Landvik, Norwegen.
Abb. 3: Versuchsführer für die Rasenversuche am Bioforsk-Institut in Landvik, Norwegen.

 

Krankheitsanfälligkeit bezüglich Schneeschimmel und Rotspitzigkeit sind an diesem Standort ein besonderes Unterscheidungsmerkmal. Die Versuche zur Sortenprüfung werden mit einer N-Menge von etwa 15 g/m²/Jahr versorgt. Das Schnitt-Regime erfolgt unter Fairway-Bedingungen bei 15 mm Schnitthöhe jeweils am Montag und Freitag mit dem Triplex-Mäher.

 

Walze zur Simulierung der Belastung von Rasenflächen durch Golfschuhe mit Spikes.
Abb. 4: Walze zur Simulierung der Belastung von Rasenflächen durch Golfschuhe mit Spikes.

 

Zur Simulierung der Belastung und möglichen Verdichtung des Bodens wird dreimal wöchentlich eine Walze mit Golfspikes eingesetzt. Der Versuch erhält keine Fungizid-Behandlung.

 

Übersichtsplan zur Lage der ausgewählten Sorten aus dem Artenspektrum
Abb. 5: Übersichtsplan zur Lage der ausgewählten Sorten aus dem Artenspektrum der „cool season grasses“ im Rahmen der Sortenprüfung nach dem SCANTURF-Programm.
(Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Ansicht der Sortenprüfung nach dem SCANTURF-Programm im Feldversuch.
Abb. 6: Ansicht der Sortenprüfung nach dem SCANTURF-Programm im Feldversuch. Im Vordergrund die Variante Poa supina (SUPRANOVA): (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Fazit

Standortbedingungen spielen eine große Rolle bei der Etablierung und Durchsetzung einer Sorte. Der Einfluss von starken Wintereinflüssen ist gerade in Skandinavien prägend. Ähnliche Verhältnisse zeigten sich im Winter 2011/12 auch in Deutschland.

 

Autor
Dr. Klaus G. Müller-Beck,
Vorsitzender Deutsche Rasengesellschaft e.V.
Godesberger-Allee 142-146
 53175 Bonn

E-Mail: info@rasengesellschaft.de

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