RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: Januar 2013

Autor: © Dr. Harald Nonn, Rasenforschung EUROGREEN

 

Regel-Saatgut-Mischungen Rasen 2013

Rechtzeitig zu Beginn des neuen Jahres ist die aktualisierte Ausgabe der Broschüre „Regel-Saatgut-Mischungen“ (RSM) verfügbar. Dieses seit nunmehr 35 Jahren jährlich erscheinende Regelwerk der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau e.V. (FLL) stellt eine wertvolle Hilfe bei der Auswahl geeigneter Begrünungsmischungen, mit Schwerpunkt Rasenansaaten, dar.

Die von einem Fachgremium unter Mitarbeit der Deutschen Rasengesellschaft erstellten Mischungsvorschläge bieten den ausschreibenden Stellen sowie den Verwendern von Rasenmischungen die anerkannten Regeln der Technik hinsichtlich der zweckmäßigen Mischungspartner. Die jährliche Überarbeitung und Verankerung der RSM in verschiedenen Normen und Regelwerken gewährleisten einen schnellen Transfer von neuen Erkenntnissen und Änderungen in die Praxis.

 

Die neue Broschüre RSM 2013
Die neue Broschüre RSM 2013.

(Foto: FLL)

Die Broschüre „Regel-Saatgut-Mischungen Rasen RSM 2013“ ist zum Exemplarpreis von 14,50 EUR bei der FLL www.fll.de zu beziehen.

 

Änderungen

Neben der redaktionellen Überarbeitung enthält die RSM 2013 gegenüber der Vorjahresausgabe folgende, wesentliche Ergänzungen/Änderungen:

  • Aktualisierung des Hinweistextes zum RWA „Gebietseigenes Saatgut“ und Anpassungen bei betroffenen Rasenmischungen;
  • Inhaltliche Änderungen verschiedener Parameter aus fachlicher und wirtschaftlicher Sicht in verschiedenen Mischungen;
  • Änderungen der Mindesteignungen in RSM 3.1 „Sportrasen-Neuanlage“ ab RSM 2014;
  • Aktualisierung der Sorten- und Eignungsübersicht.

 

Mischungen

Das Kernstück der RSM 2013 bildet wie immer das Kapitel III „Mischungen“. Hier werden die prozentualen Regelwerte der Artenzusammensetzung in einer Mischung vorgegeben. Mögliche Spielräume um diesen Regelwert erlauben eine Anpassung an die Saatgutverfügbarkeit oder spezielle Anforderungen, ohne dass die Vorgaben der RSM verlassen werden.

 

Sorten und Verfügbarkeit

Die aktualisierte Sorten- und Eignungsübersicht in der RSM 2013 weist 15 Gräserarten/-unterarten mit insgesamt 372 vom Bundessortenamt für die Rasennutzung geprüften Gräsersorten auf. Die zahlenmäßig stärksten Arten sind Lolium perenne (Deutsches Weidelgras) mit 127 Sorten und Poa pratensis (Wiesenrispe) mit 58 Sorten (Übersicht 1).

 

In der RSM Rasen 2013 aufgeführte Gräserarten und Anzahl der geprüften Sorten
Übersicht 1: In der RSM Rasen 2013 aufgeführte Gräserarten und Anzahl der geprüften Sorten je Art. (Grafik: Dr. H. Nonn)

 

Reduziert man die Anzahl der Sorten um die Sorten, deren Verfügbarkeit nicht bekannt oder nicht gegeben ist, so liegt die Verfügbarkeit bei den meisten Arten im Mittel nur noch bei 50 bis 75 %. Während Saatgut von Poa supina (Lägerrispe) beider aufgeführter Sorten vorhanden ist, ist bei Agrostis canina (Hundsstraußgras) keine von den 3 Sorten sicher verfügbar. In Summe ist trotzdem auch in 2013 eine ausreichende Verfügbarkeit an genetisch hochwertigen Gräsersorten für alle wichtigen Rasentypen sichergestellt.

 

Anzahl der in der RSM Rasen 2013 als verfügbar aufgeführten Sorten
Übersicht 2: Anzahl der in der RSM Rasen 2013 als verfügbar aufgeführten Sorten je Art. (Grafik: Dr. Nonn)

 

Die überwiegende Anzahl der für Gebrauchs- Strapazierrasen in Frage kommenden Sorten besitzt eine gute bis sehr gute Eignung für den jeweiligen Rasentyp. Insofern ist es unverständlich, dass immer noch Mischungen für Rasen mit ungeeigneten Arten oder Sorten angeboten werden.

 

Fazit

Der hohe züchterische Aufwand sowie die besonderen Produktionsbedingungen machen Rasensaatgut zu einem wertvollen Naturprodukt mit hohem Leistungspotenzial. Hochwertiges Rasensaatgut muss daher einen entsprechenden Preis haben, damit die Fortsetzung der Gräserzüchtung und die offizielle Rasenprüfung gewährleistet sind.

Gute Rasenmischungen folgen entweder den Vorgaben der Regel-Saatgutmischungen (RSM) oder sind das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeiten namhafter Saatgutanbieter. Solche Rasenmischungen bieten dem Nutzer gegenüber den Billigmischungen ein hohes Maß an Sicherheit und Verbraucherschutz.
Die hohe Anzahl an offiziell geprüften Rasensorten und eine ausreichende Verfügbarkeit machen die leider immer noch anzutreffende Verwendung von für Rasen ungeeigneten Gräserarten und –sorten aus fachlicher Sicht überflüssig.

Bei Fragen zum Einsatzzweck von Mischungen und zur Beurteilung der Saatgutqualitäten ist Ihnen die Deutsche Rasengesellschaft gerne behilflich (info@rasengesellschaft.de).

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