Rasenthema: April 2003
Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Vorsitzender Deutsche Rasengesellschaft
Rasenmischung bestimmt Nutzung von Rasenflächen
Beschreibung des Rasens
Ein Rasen besteht aus der Ansammlung unzähliger grüner Einzelpflanzen, die nicht nur kühl und erfrischend aussehen, sondern diese Gräser verbessern und kühlen tatsächlich das Mikroklima nachhaltig durch Photosyntheseleistung. Dabei wird Kohlendioxid verbraucht und Sauerstoff an die Umwelt abgegeben!
Rasengräser sind Pflanzen, die eine mehr oder weniger gleichmäßige Bodenbedeckung bilden. Sie überdauern bei regelmäßigem Schnitt bei häufiger Belastung durch Spiel, Sport und Befahrung.
Beschreibung des Rasens
Ein Rasen besteht aus der Ansammlung unzähliger grüner Einzelpflanzen, die nicht nur kühl und erfrischend aussehen, sondern diese Gräser verbessern und kühlen tatsächlich das Mikroklima nachhaltig durch Photosyntheseleistung. Dabei wird Kohlendioxid verbraucht und Sauerstoff an die Umwelt abgegeben!
Rasengräser sind Pflanzen, die eine mehr oder weniger gleichmäßige Bodenbedeckung bilden. Sie überdauern bei regelmäßigem Schnitt bei häufiger Belastung durch Spiel, Sport und Befahrung.
Die Kombination aus Boden und Gräsern, bestehend aus ober- und unterirdischen Pflanzenteilen, wie Wurzeln und Ausläufern, liefert zusammen mit dem Bodenleben das Rasensystem!
Nutzungseigenschaften des Rasens:
Die grasgrünen Rasennarben dienen sowohl Kindern als Spielflächen, auf denen sie toben und fallen können, als auch den Sportlern zur Ausübung eines engagierten Wettstreits, bei dem der direkte Kontakt mit der Rasenoberfläche durchaus in Kauf genommen wird, ohne Verletzungen befürchten zu müssen.
Die Eigenschaften von Gräsern sind durch eine große Mannigfaltigkeit gekennzeichnet. So lassen sich Vegetationseinheiten in der freien Landschaft oder Pflanzengesellschaften des Grünlandes bis hin zu den gemähten Vielschitt-Rasentypen aus den verschieden Gräserarten charakterisieren.
Die Leistungskriterien einer Rasenfläche werden von den Eigenschaften der jeweiligen Gräserarten abgeleitet. Aus diesem Grund sollte bereits bei der Anlage des Rasens die spätere Nutzung klar im Blickfeld stehen. So werden verschiedene Gräserarten für die unterschiedlichsten Funktionsbereiche eingesetzt. Aus dem Nutzungsprofil leiten sich die verschiedenen Rasentypen ab.
Einteilung der Rasentypen nach Bundessortenamt
Rasentyp | Anwendungsbereich | Eigenschaften | Pflegeansprüche |
Zierrasen | Repräsentationsgrün, Hausgärten | Belastbarkeit gering, dichte, teppichartige Narbe aus feinblättrigen Gräsern | hoch bis sehr hoch |
Gebrauchsrasen | öffentliches Grün, Wohnsiedlungen, Hausgärten u.a. | Belastbarkeit mittel, widerstandsfähig gegen Trockenheit | mittel bis hoch |
Strapazierrasen | Sportplätze, Spielplätze, Liegewiesen, Parkplätze | Belastbarkeit hoch (ganzjährig) | gering bis hoch |
Tiefschnittrasen | Golfgrün | Tiefschnitttoleranzhoch | sehr hoch |
Landschaftsrasen | freie Landschaft, Randzonen an Ver-kehrswegen, Rekulti-vierungsfläche | hoher Erosionsschutz, widerstandsfähig gegen Trockenheit | gering |
Die Rasentypen "Schattenrasen" und "Nachsaatrasen" werden in der Tabelle nicht erwähnt, da sie als Sonderformen zu den genannten Typen einzustufen sind.
Für den Hausrasenbereich ergeben sich demnach Typen, die als Zierrasen, Gebrauchsrasen, Spielrasen, Sportrasen oder Schattenrasen bezeichnet werden.
In den meisten Fällen soll ein Hausrasen unkompliziert und belastbar sein. Man möchte darauf laufen, spielen, liegen und feiern können, und die regelmäßigen Pflegearbeiten sollen nicht sehr aufwendig sein. Für diesen Verwendungszweck kommen standardmäßig die Rasengräser Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Wiesenrispe (Poa pratensis) und der Rotschwingel (Festuca rubra) in Betracht.
Sofern der Hausrasen rein repräsentativen Zwecken dienen soll und deshalb kaum betreten oder belastet wird, sollte eine Zierrasenmischung mit den Gräserarten Rotschwingel, Wiesenrispe, und dem Straußgras Agrostis capillaris oder Agrostis stolonifera) angesät werden. In speziellen Mischungen können auch die Arten Lägerrispengras (Poa supina) oder die Zarte Kammschmiele (Koeleria macrantha) enthalten sein.
Ein typischer Gebrauchsrasen für die universelle Nutzung im Hausbereich setzt sich aus folgenden Anteilen der jeweiligen Arten mit mehreren Sorten zusammen:
- 40 % Festuca rubra (Rotschwingel)
- 30 % Lolium perenne (Deutsches Weidelgras)
- 30 % Poa pratensis (Wiesenrispe)
Eine gute Übersicht zu den Eignungsnoten der jeweiligen Sorten bietet die aktuelle Broschüre "RSM 2003: Regel-Saatgut-Mischungen Rasen", die bei der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. bestellt werden kann www.fll.de.
Grundlagen zur Wahl des Saatgutes
Weder Boden noch spätere Pflege bestimmen die Qualität eines Rasens so stark wie das Saatgut. Das richtige Saatgut ist der entscheidende Faktor für einen schönen Rasen. Im Saatgut sind die Eigenschaften und das Leistungsvermögen genetisch festgelegt. Gute Rasenmischungen enthalten speziell für die Rasennutzung gezüchtete Gräsersorten. Als Rasensorten werden solche Gräsersorten bezeichnet, die der Züchter bei der Antragstellung zur Zulassung für die Rasennutzung bestimmt hat und die bei der Registrierung durch das Bundessortenamt den Vermerk erhalten: "Nicht zur Nutzung als Futterpflanze bestimmt".
Diese Mischungen sind teurer als Mischungen mit billigen Futtergräsern, sie sind aber auf jeden Fall ihr Geld wert.
Auch bei bester Pflege gelingt es nicht, aus Mischungen mit stark wachsenden Futtergräsern einen qualitativ hochwertigen Rasen zu erzeugen. Bei der Vielfalt von Angeboten und Preislagen sollten Eignungsnoten für die Sorten aus der Bewertung der Regelsaatgutmischungen zur Beurteilung herangezogen werden.
Wohlklingende Namen wie "Berliner Tiergarten", "Englischer Rasen", "Teppichrasen", "Fürst Pückler" u.a. sind keine Gewähr für gute Rasenmischungen.
Rasengräser werden vom Bundessortenamt in besonderen Anbauprüfungen auf Rasennutzung in verschiedenen Anwendungsbereichen geprüft und bewertet.
Auf diese Weise lassen sich für die jeweiligen Rasentypen die geeigneten Sorten auswählen
Kriterien für Schattenrasen
In zahlreichen Hausgärten mangelt es an ausreichenden Lichtverhältnissen für das Wachstum von Rasengräsern. Die Art der Schattenbildung wird durch Hauswände, hohe Hecken oder Bäume verursacht. Die Wirkung auf die Gräser ist daher recht unterschiedlich zu beurteilen, da bei einem Baumschatten neben Lichtmangel auch noch Wasser- und Nährstoffmangel auftreten können. In der Regel können unter Schattenbedingungen meist nur lockere Rasennarben entwickelt werden.
Da die Grasarten unterschiedlich auf Schattenwirkung reagieren, sollten in den s.g. "Schattenrasen-Mischungen" zumindest einige spezielle Arten enthalten sein, wie
beispielsweise die Gräser Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele), Poa supina (Lägerrispengras), oder Poa nemoralis (Hainrispe).
Einsatz von Nachsaatrasen
Kurz nach der Neuanlage eines Rasens sollten Fehlstellen mit der Ausgangs-mischung nachgesät werden. Treten in älteren Rasenflächen Schäden durch Krankheit, Trockenheit oder übermäßige Belastung auf, so werden diese Bereiche mit einer speziellen Nachsaatmischung ausgebessert. Diese Mischungen enthalten überwiegend oder ausschließlich die Grasart Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), da diese Gräser besonders schnell keimen und eine gute Konkurrenzkraft gegenüber den vorhandenen Gräsern entwickeln können. Wichtig für den Erfolg der Nachsaat ist der Bodenschluß der Saat, damit die notwendige Feuchtigkeit für die Keimung kontinuierlich sichergestellt ist. Gerade bei der Ausbesserung von Fehlstellen hat sich der Einsatz von Rasenerden bewährt.
Die Kombination aus Boden und Gräsern, bestehend aus ober- und unterirdischen Pflanzenteilen, wie Wurzeln und Ausläufern, liefert zusammen mit dem Bodenleben das Rasensystem!
Nutzungseigenschaften des Rasens:
Die grasgrünen Rasennarben dienen sowohl Kindern als Spielflächen, auf denen sie toben und fallen können, als auch den Sportlern zur Ausübung eines engagierten Wettstreits, bei dem der direkte Kontakt mit der Rasenoberfläche durchaus in Kauf genommen wird, ohne Verletzungen befürchten zu müssen.
Die Eigenschaften von Gräsern sind durch eine große Mannigfaltigkeit gekennzeichnet. So lassen sich Vegetationseinheiten in der freien Landschaft oder Pflanzengesellschaften des Grünlandes bis hin zu den gemähten Vielschitt-Rasentypen aus den verschieden Gräserarten charakterisieren.
Die Leistungskriterien einer Rasenfläche werden von den Eigenschaften der jeweiligen Gräserarten abgeleitet. Aus diesem Grund sollte bereits bei der Anlage des Rasens die spätere Nutzung klar im Blickfeld stehen. So werden verschiedene Gräserarten für die unterschiedlichsten Funktionsbereiche eingesetzt. Aus dem Nutzungsprofil leiten sich die verschiedenen Rasentypen ab.
Einteilung der Rasentypen nach Bundessortenamt
Rasentyp | Anwendungsbereich | Eigenschaften | Pflegeansprüche |
Zierrasen | Repräsentationsgrün, Hausgärten | Belastbarkeit gering, dichte, teppichartige Narbe aus feinblättrigen Gräsern | hoch bis sehr hoch |
Gebrauchsrasen | öffentliches Grün, Wohnsiedlungen, Hausgärten u.a. | Belastbarkeit mittel, widerstandsfähig gegen Trockenheit | mittel bis hoch |
Strapazierrasen | Sportplätze, Spielplätze, Liegewiesen, Parkplätze | Belastbarkeit hoch (ganzjährig) | gering bis hoch |
Tiefschnittrasen | Golfgrün | Tiefschnitttoleranzhoch | sehr hoch |
Landschaftsrasen | freie Landschaft, Randzonen an Ver-kehrswegen, Rekulti-vierungsfläche | hoher Erosionsschutz, widerstandsfähig gegen Trockenheit | gering |
Die Rasentypen "Schattenrasen" und "Nachsaatrasen" werden in der Tabelle nicht erwähnt, da sie als Sonderformen zu den genannten Typen einzustufen sind.
Für den Hausrasenbereich ergeben sich demnach Typen, die als Zierrasen, Gebrauchsrasen, Spielrasen, Sportrasen oder Schattenrasen bezeichnet werden.
In den meisten Fällen soll ein Hausrasen unkompliziert und belastbar sein. Man möchte darauf laufen, spielen, liegen und feiern können, und die regelmäßigen Pflegearbeiten sollen nicht sehr aufwendig sein. Für diesen Verwendungszweck kommen standardmäßig die Rasengräser Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Wiesenrispe (Poa pratensis) und der Rotschwingel (Festuca rubra) in Betracht.
Sofern der Hausrasen rein repräsentativen Zwecken dienen soll und deshalb kaum betreten oder belastet wird, sollte eine Zierrasenmischung mit den Gräserarten Rotschwingel, Wiesenrispe, und dem Straußgras Agrostis capillaris oder Agrostis stolonifera) angesät werden. In speziellen Mischungen können auch die Arten Lägerrispengras (Poa supina) oder die Zarte Kammschmiele (Koeleria macrantha) enthalten sein.
Ein typischer Gebrauchsrasen für die universelle Nutzung im Hausbereich setzt sich aus folgenden Anteilen der jeweiligen Arten mit mehreren Sorten zusammen:
- 40 % Festuca rubra (Rotschwingel)
- 30 % Lolium perenne (Deutsches Weidelgras)
- 30 % Poa pratensis (Wiesenrispe)
Eine gute Übersicht zu den Eignungsnoten der jeweiligen Sorten bietet die aktuelle Broschüre "RSM 2003: Regel-Saatgut-Mischungen Rasen", die bei der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. bestellt werden kann www.fll.de.
Grundlagen zur Wahl des Saatgutes
Weder Boden noch spätere Pflege bestimmen die Qualität eines Rasens so stark wie das Saatgut. Das richtige Saatgut ist der entscheidende Faktor für einen schönen Rasen. Im Saatgut sind die Eigenschaften und das Leistungsvermögen genetisch festgelegt. Gute Rasenmischungen enthalten speziell für die Rasennutzung gezüchtete Gräsersorten. Als Rasensorten werden solche Gräsersorten bezeichnet, die der Züchter bei der Antragstellung zur Zulassung für die Rasennutzung bestimmt hat und die bei der Registrierung durch das Bundessortenamt den Vermerk erhalten: "Nicht zur Nutzung als Futterpflanze bestimmt".
Diese Mischungen sind teurer als Mischungen mit billigen Futtergräsern, sie sind aber auf jeden Fall ihr Geld wert.
Auch bei bester Pflege gelingt es nicht, aus Mischungen mit stark wachsenden Futtergräsern einen qualitativ hochwertigen Rasen zu erzeugen. Bei der Vielfalt von Angeboten und Preislagen sollten Eignungsnoten für die Sorten aus der Bewertung der Regelsaatgutmischungen zur Beurteilung herangezogen werden.
Wohlklingende Namen wie "Berliner Tiergarten", "Englischer Rasen", "Teppichrasen", "Fürst Pückler" u.a. sind keine Gewähr für gute Rasenmischungen.
Rasengräser werden vom Bundessortenamt in besonderen Anbauprüfungen auf Rasennutzung in verschiedenen Anwendungsbereichen geprüft und bewertet.
Auf diese Weise lassen sich für die jeweiligen Rasentypen die geeigneten Sorten auswählen
Kriterien für Schattenrasen
In zahlreichen Hausgärten mangelt es an ausreichenden Lichtverhältnissen für das Wachstum von Rasengräsern. Die Art der Schattenbildung wird durch Hauswände, hohe Hecken oder Bäume verursacht. Die Wirkung auf die Gräser ist daher recht unterschiedlich zu beurteilen, da bei einem Baumschatten neben Lichtmangel auch noch Wasser- und Nährstoffmangel auftreten können. In der Regel können unter Schattenbedingungen meist nur lockere Rasennarben entwickelt werden.
Da die Grasarten unterschiedlich auf Schattenwirkung reagieren, sollten in den s.g. "Schattenrasen-Mischungen" zumindest einige spezielle Arten enthalten sein, wie
beispielsweise die Gräser Deschampsia cespitosa (Rasenschmiele), Poa supina (Lägerrispengras), oder Poa nemoralis (Hainrispe).
Einsatz von Nachsaatrasen
Kurz nach der Neuanlage eines Rasens sollten Fehlstellen mit der Ausgangs-mischung nachgesät werden. Treten in älteren Rasenflächen Schäden durch Krankheit, Trockenheit oder übermäßige Belastung auf, so werden diese Bereiche mit einer speziellen Nachsaatmischung ausgebessert. Diese Mischungen enthalten überwiegend oder ausschließlich die Grasart Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), da diese Gräser besonders schnell keimen und eine gute Konkurrenzkraft gegenüber den vorhandenen Gräsern entwickeln können. Wichtig für den Erfolg der Nachsaat ist der Bodenschluß der Saat, damit die notwendige Feuchtigkeit für die Keimung kontinuierlich sichergestellt ist. Gerade bei der Ausbesserung von Fehlstellen hat sich der Einsatz von Rasenerden bewährt.