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Positive Entwicklung der Stiftungsprofessur „Angewandte Rasenwissenschaft“

Autoren: © Dr. Klaus G. Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.

 

Ende November 2019 konnte sich der Beirat zur Stiftungsprofessur „Angewandte Rasenwissenschaft“ bei seiner jährlichen Sitzung an der Hochschule Osnabrück von den vielfältigen Arbeiten und den zahlreichen Aktivitäten der geförderten Stiftungsprofessur Rasen überzeugen.
Nach der Begrüßung durch den Hausherrn, Prof. Martin Thieme-Hack, stellte der Vorsitzende der Deutschen Rasengesellschaft, Dr. Harald Nonn, mit Freude fest, dass die Förderung dieser Stiftungsprofessur im Kreise der DRG-Mitglieder auf große Unterstützung trifft. Das zeige sich u.a. daran, dass nach 2018 jetzt auch in 2019 mit der Firma Nebelung ein weiterer Stifter beigetreten ist, sodass inzwischen 15 Unternehmen und Organisationen aus dem Rasensektor als Stifter eingetragen sind. Auf diese Weise wird nicht nur die notwendige Basisfinanzierung gesichert, sondern darüber hinaus können Projektarbeiten mit finanziellen Mitteln der Stifter unterstützt werden.

 

Mitglieder des Beirates „Angewandte Rasenwissenschaft“ an der HS Osnabrück
Abb. 1: Mitglieder des Beirates „Angewandte Rasenwissenschaft“ an der HS Osnabrück im Kreise mit
Prof. Dr. Wolfgang Prämaßing (hinten li.) im November 2019. (Foto: Deutsche Rasengesellschaft e.V.)

 

Derzeit ist dieser Master Studiengang dem Bereich „Angewandte Nutztier- und Pflanzenwissenschaften“ zugeordnet. In einer ersten Strategietagung 2030 beschäftigte sich die HS Osnabrück u.a. mit der Neuausrichtung möglicher Studiengänge. Ein wichtiges Kriterium für die Erhaltung von Professorenstellen ist die Anzahl der interessierten Studenten für das jeweilige Fach. Hier entwickelt sich der Rasenbereich, mit verschiedenen Angeboten, durchaus positiv.

 

Übersicht zum Studienschwerpunkt „Angewandte Rasenwissenschaften“. 
Abb. 2: Übersicht zum Studienschwerpunkt „Angewandte Rasenwissenschaften“. Nach den beiden
ersten Semestern mit Präsenzpflicht folgen die Arbeiten zur Masterarbeit im 3. und 4. Semester.
(Quelle. W.PRÄMASSING, 2019, HS Osnabrück).

 

„Rasenwissenschaft“ in den Lehrveranstaltungen

Im Wintersemester 2019/20 haben sich für die Vertiefung „Nachhaltiges Rasenmanagement“ erstmalig Studierende zum Master-Abschluss eingeschrieben. Damit ist ein wichtiges Kernziel erreicht, von dem weitere Impulse ausgehen sollten.
Zusätzlich wurden von den Studenten aus dem Master-Studiengang „Angewandte Nutztier- und Pflanzenwissenschaften“ sowie „Landschaftsbau“ folgende Module als Wahlpflichtmodule gewählt:

  • „Rasen als Kultur“ (WS 2019/20, 10 Studierende); 
  • „Rasenanlage und Pflegemanagement“ (WS 2019/20, 8 Studierende);
  • „Rasenkrankheiten und Schädlinge“ (SS 2019 8 Studierende);
  • „Analytische Methoden“ (WS 2019/20, 12 Studierende).

Im Bachelor-Studiengang findet das Wahlpflichtmodul „Rasen-Management“ besonderes Interesse bei den Studierenden, sodass im SS 2019 erneut 26 Teilnehmer registriert wurden, wobei es sich hier überwiegend um Studenten aus dem Landschaftsbau handelt.

Im Jahr 2019 wurden diverse Hausarbeiten und Abschlussarbeiten zum Thema Rasen unter Betreuung der „Rasenprofessur“ angefertigt.

 

Abschlussarbeiten zum Master

  • „Vergleich von herkömmlichen Boniturverfahren und autonomer Datenerhebung zur objektiven Qualitätsbewertung von Rasenversuchen“, (Masterarbeit).
  • „Ökosystemleistung von Golfplätzen“, (Masterarbeit).
  •  „Trockentoleranz von Gebrauchsrasenmischungen“, (Masterarbeit).
  • „Untersuchungen zur Elastizität von Sportplatzbelägen – Rasen, Hybrid, Kunststoffrasen, (Masterarbeit mit Sperrvermerk).
  • „Auswirkungen auf die Rasenqualität durch Einsatz von Rasenmährobotern im Vergleich zu herkömmlicher Mähtechnik auf unterschiedlichen Rasentypen, (Master mit Sperrvermerk).

 

Abschlussarbeiten zum Bachelor

  • „Oberflächenhärte von Stadionrasen in Abhängigkeit der Bodenfeuchte“,
  • „Ist Hybridrasen eine mögliche Alternative für den Amateurfußball?“
  • „Attraktivität von Fußballplätzen durch Veränderung des Sportbelags“,
  • „Konzept zur Grünflächenpflege anhand einer neu angelegten Dachbegrünung in Hamburg“,
  • „Bodenaufbaubeispiele für Strapazierrasen zur Nutzung als Reitsportboden für Polo“,
  • „Erkundung von Staunässeproblemen auf einem Sportplatz“,
  • „Auswirkungen von Standort und Pflegemaßnahmen auf die Oberflächenhärte und Spieleigenschaften bei Golfgrüns unterschiedlichen Alters“.


Der Kreis der Stifter zeigte sich sehr erfreut über das umfangreiche Angebot von Rasen-Facharbeiten, die inzwischen an der HS Osnabrück durch die Stiftungsprofessur angeregt werden konnten. Für die Deutsche Rasengesellschaft ist es besonders wichtig, dass möglichst zahlreiche Untersuchungsergebnisse veröffentlicht werden, damit die gewonnenen Erkenntnisse Einzug in die praktische Anwendung finden.

 

Rasenforschung ist vielfältig

Die Fragen und Anforderungen an die Rasenforschung sind sehr vielschichtig angelegt.
Zur Bearbeitung der zunehmenden Anfragen konnten inzwischen neben einem wissenschaftlichen Mitarbeiter auch studentische Hilfskräfte für die Betreuung der Versuche gewonnen werden.
Das Spektrum der Forschungsaktivitäten erstreckt sich von anwendungsorientierter Forschung, öffentlich geförderter Antragsforschung, über Auftragsforschung für Industrieunternehmen, Verbände und Organisationen sowie zum Zwecke von Beratungsdienstleistungen.

 

Projektforschung

  • „SUSPHOS, Phosphatdüngung auf Golfgrüns“, Beteiligung am internationalen Projekt NIBIO, Norwegen, (2018-2020).
  • „Entwicklung von innovativen Strategien für ein integriertes nachhaltiges Pflanzenschutzmanagement auf belastbaren Rasenflächen - IPM-InoS“.
  • Mittel aus Forschungspool der HS Osnabrück als Anschubfinanzierung für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen zur Finanzierung weiterer Antragsforschung.
  • „Verträglichkeit von jungen Gräsern gegenüber UVC-Behandlung und Bestrahlung von Pilzisolaten“.
  • „Projekt-Vorbereitung zum Klimarasen“
  • gemeinsam mit DRG und Lehr- und Versuchsanstalten.

 

Projektforschung Drittmittel

  • „DGV Studie Automatisiertes Mähen.“
  • „Auflauf- und Anwuchsverhalten von Saatgutprodukten für Gebrauchsrasen mit /ohne Ummantelung.“
  • „Vorversuche zu einer UVC-Behandlung als Vorbeugung/Bekämpfung von Pilzkrankheiten.“
  • „Auflauf- und Anwuchsverhalten von Sportrasengräsern mit/ohne Behandlung und mit/ohne Ummantelung.
  • „Bewertung von Rasensaatgutmischungen für den Consumer-Markt“ für Stiftung Warentest.
  • „Vergleich von Fairwaydüngern“, Golfplatz Dütetal.
  •  „Substrat-Gefäßversuch Sand/Agrosil zu Sand/Zeolith-Produkt mit Lolium perenne“.
  • „Einsatz von Robotermäher im Vergleich zu herkömmlichen Mähern auf unterschiedlichen Rasentypen.“
  • „Vorversuche zur Unkrautbekämpfung mit UVC-Behandlung.“
  •  „Qualitätsmanagement Stadionrasen nach DFL-Vorgaben für den VFL Osnabrück.

 

Praktische Rasenforschung mit der Pitchgabel auf dem Stadionrasen. 
Abb. 3: Praktische Rasenforschung mit der Pitchgabel auf dem Stadionrasen. (Foto, ILOS,2019)

 

Fazit

Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit für den Studiengang „Rasenwissenschaft“ bieten sich Exkursionen zu Stifter-Firmen (z.B. DSV) oder in Fußball-Stadien (Bremen, Gladbach, Schalke etc.) sowie Besichtigungen von Golfplätzen an, über die dann anschließend auf den Homepages der Stifter/Vereine/Firmen berichtet werden sollte.

Ein wichtiger Hinweis zur Bekanntmachung der Studienmöglichkeit „Rasenwissenschaft“ sollte durch Pressemitteilungen zu Beginn des Bewerbungszeitraums für den Studiengang erfolgen. Aus dem Stifterkreis wurde darüber hinaus angeregt, zur Nachwuchsförderung einen Videoclip zur Präsentation verschiedener Forschungsprojekte bzw. der aktuellen Arbeitsfelder zu erstellen.

Zur langfristigen Absicherung der Stiftungsprofessur sind einerseits die erforderlichen finanziellen Mittel wichtig, andererseits ist eine positive Resonanz bei den Studierenden aus der Sicht der Hochschule ausschlaggebend, da über den Schlüssel der Studentenzahlen eine langfristige Fortführung des Studienganges „Rasenwissenschaft“ bewertet wird.

So galt der Appell an alle Mitglieder des Beirates, die positive Entwicklung des Studiengangs „Rasenwissenschaft“ zum Anlass zu nehmen, über die zahlreichen Aktivitäten in den jeweiligen Fachkreisen zu berichten.

 

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© Deutsche Rasengesellschaft e.V. (DRG)