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Herbizid freie Unkrautkontrolle auf Rasenflächen - ein Forschungsprojekt

Autor: Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.

An der Universität Wageningen läuft ein umfangreiches Forschungsprojekt zur Frage der Herbizid freien Unkrautbekämpfung auf Golf-Fairways. Im Rahmen einer Dissertation bei Prof. Dr. B. Leinauer bearbeitet Daniel Hahn dieses innovative Forschungsvorhaben unter dem Titel: „Non-herbicidal Weed Control for Turf Areas“.

Second Turf Knowledge Day

 

Programmübersicht zum Download

Anlässlich des „2. TuRF-Knowledge Days“ in den Niederlanden berichtete Daniel Hahn (M.Sc.) im Dezember 2018 über erste Erkenntnisse zu allelopathischen Wirkungen zwischen Gräsern und Kräutern. Hier deuten sich interessante Möglichkeiten bei der Auswahl bestimmter Gräser zur Abwehr verbreiteter Unkräuter an.

 

Doktorand Daniel Hahn (M.Sc.) 2. TuRF-Knowledge Day 2018
Abb. 1 und 2: Doktorand Daniel Hahn (M.Sc.), Universität Wageningen, beim Vortrag zu Möglichkeiten der Herbizid freien Unkrautbekämpfung auf Golf-Fairways, anlässlich 2. TuRF-Knowledge Day 2018.

 

Unter Allelopathie versteht man die gegenseitige Wirkung von Pflanzen aufeinander.

Dabei werden chemische Botenstoffe produziert und ausgesandt. Jede Pflanze, die einen Wirkstoff produziert, der eine andere Pflanze beeinflusst, wird als allelopathisch bezeichnet.

In der Regel wirken diese biochemischen Stoffe fördernd oder hemmend auf die Nachbarpflanzen im Bestand. Oft sind es jedoch hemmende Wirkungen auf die Keimung, das Wurzelwachstum oder das Triebwachstum.

Hierzu werden jetzt an der Universität Wageningen umfangreiche Versuche in Klimakammern mit ausgewählten Gräserarten durchgeführt. Das Forschungsprojekt wird von der Dutch Turfgrass Foundation gefördert.

 

Das gesamte Entwicklungskonzept ist vor dem Hintergrund entstanden, dass in den Niederlanden im Rahmen des „Green Deal 2020“ seitens der Regierung ein umfangreicher Verzicht auf die Anwendung von Pflanzenschutzmittel im Rasensektor zu erwarten sein wird, um eine grüne, nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.

Sofern Herbizide im Rasenbereich verboten werden, sind also ökologische Alternativen für ein nachhaltiges Rasenmanagement zu entwickeln. Bei den derzeitigen Untersuchungen stehen zwei Schwerpunkte im Fokus. Zunächst sollen Gräserarten und selektierte Sorten mit überdurchschnittlichen allelopatischen Eigenschaften herausgefunden werden, um dann in einem zweiten Schritt, geeignete Management-Strategien für diese Gräser zu entwickeln, sodass eine möglichst erfolgreiche Unkrautunterdrückung gewährleistet werden kann.

Hierzu werden zahlreiche Gräser- und bodenbiologische Eigenschaften untersucht, siehe Arbeitshypothese Handout.

 

Rotschwingel und Kleesamen in einer Testphase in der Klimakammer.
Abb. 3: Rotschwingel und Kleesamen in einer Testphase in der Klimakammer.
(Foto D. Hahn, Vortrag 2. TuRF-Knowledge Day, 2018)

 

Die ersten Ergebnisse aus den umfangreichen Untersuchungen, die bei der Tagung in den Niederlanden vorgestellt wurden, sind vielversprechend. Sobald Datenmaterial aus diesem Forschungsprojekt vorliegt, wird die Deutsche Rasengesellschaft darüber berichten.

 

Quellen:
HAHN, D., 2018:  Ecological Weed Management: Research Update. Vortrag anlässl. 2. TURF-Knowledge Day. E-Mail: Daniel.hahn@wur.nl

TURF
www.turfgrass-sciences.com

 

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