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Bericht zum 128. DRG-Rasenseminar in Potsdam

„Grün in der Stadt“

Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.

 

Das Kernthema „Grün in der Stadt“, war das Leitmotiv für das 128. DRG-Rasenseminar der Deutschen Rasengesellschaft in Potsdam. Annähernd 80 Teilnehmer kamen am 6. und 7. Mai 2019 in Potsdam zusammen, um sich mit der Entwicklung der Grünflächen im urbanen Raum zu beschäftigen.
Der Tagungsort Potsdam bot für das Programm des Exkursionstages die einmalige Möglichkeit auch Grünflächen des Bundespräsidialamtes im Schloss Bellevue in Berlin zu besichtigen. Mit dem Besuch des Botanischen Gartens in Berlin bot sich eine sehr gute Einstimmung auf die folgenden Referate des zweiten Seminartages; denn bei dem geführten Rundgang konnten bereits Vegetationsgesellschaften aus unterschiedlichen Regionen kennengelernt werden.

Start der Fachexkursion mit Olympiapark Berlin

Nach einer geschickten Busanfahrt von Potsdam nach Berlin, konnten die beiden Busse die DRG-Teilnehmer am Montagmorgen mit der Einfahrt durch das Marathontor direkt bis an den Rasen des Olympiastadions chauffieren. Dies war für alle Tagungsbesucher ein besonderes Highlight, auch wenn dann der Weg auf den Rasen verwehrt blieb. Aus Besorgnis, dass durch zu viele Fußtritte der Rasen möglicherweise mit Krankheitskeimen infiziert würde, hatte die Verwaltung das Betreten des Rasens untersagt. Immerhin wird am 25. Mai das deutsche Pokalendspiel der Herren auf dem Olympiarasen gespielt, da will man kein Risiko eingehen.

 

Rasen des Olympiastadions Berlin mit Blick auf die Freitreppe am Marathontor.
Abb. 1: Rasen des Olympiastadions Berlin mit Blick auf die Freitreppe am Marathontor. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Die kompetente Führung zur Anlage und Entwicklung der Rasenflächen im Olympiapark, hatte das DRG-Vorstandsmitglied Rainer Ernst übernommen. Zusammen mit dem Greenkeeping erläuterte er die Besonderheiten im denkmalgeschützten Stadion.
Neben der Fußballnutzung durch den Verein Hertha BC zeichnet sich das Stadion als großartige Spielstätte für die internationalen Leichtathletik-Veranstaltungen aus.
Insgesamt bietet der Olympiapark mit seinen zahlreichen Sportanlagen beste Trainingsvoraussetzungen für Profi- und Amateur-Athleten.

 

Gruppenfoto der DRG-Seminarteilnehmer im Olympiastadion Berlin.
Abb. 2: Gruppenfoto der DRG-Seminarteilnehmer im Olympiastadion Berlin. (Foto: M. Sax)

 

Parkanlage Schloss Bellevue Berlin

Das Schloss Bellevue steht am Rande des Tiergartens und ist seit 1994 der erste Amtssitz des Bundespräsidenten. Es ist umgeben von einem weitläufigen Park, der an das Spreeufer grenzt. Seinen Namen "Bellevue" verdankt das Schloss dem Ausblick in die umliegende Parklandschaft. Die Landschaftsarchitekten haben den Park des Schlosses fächerartig mit Aussichtspunkten – sogenannten "points de vue" – nach Charlottenburg, in die Landschaft nach Südwesten und über die Spree gestaltet.
Die DRG-Besucher konnten sich nach einem Sicherheits-Check beim Rundgang mit den verantwortlichen Gärtner von der Qualität der gärtnerischen Arbeiten überzeugen.
Die Rasenflächen spielen für die repräsentativen Bereiche eine wichtige Rolle werden deshalb auf höchstem Niveau gepflegt. Da der Baumbestand immer wieder für Schattenwirkung sorgt, nutzen die Gärtner eine Rasenmischung mit Poa supina.
Die Nährstoffversorgung und eine ausreichende Beregnung sind in diesem Fall gesichert, da im Pflegeauftrag steht: „Die Rasenqualität unterscheidet sich positiv von den Grünanlagen der Stadt.“
Sofern sich der Bundespräsident in Deutschland aufhält, ist die Standarte auf Schloss Bellevue gehisst. Zum Zeitpunkt des DRG-Besuches war der Bundespräsident anwesend, da Staatgäste erwartet wurden.

Quelle: www.bundespraesident.de/DE/Die-Amtssitze/Schloss-Bellevue/schloss-bellevue-node.html

 

Rasen spielt im Park am Schloss Bellevue neben den Staudenpflanzungen eine wichtige Rolle für die repräsentativen Flächen
Abb. 3: Rasen spielt im Park am Schloss Bellevue neben den Staudenpflanzungen eine wichtige Rolle für die repräsentativen Flächen. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Die Teilnehmer konnten sich vor Ort selbst ein Bild von dem hohen Qualitätsstandard des Rasens machen. Die größten Schäden am Rasen entstehen in der Regel durch unzählige Besucher, wenn der Bundespräsident zum Bürgerfest in den Park einlädt.

 

Schloss Bellevue aus der Park-Perspektive
Abb. 4: Schloss Bellevue aus der Park-Perspektive. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Botanischer Garten bildet Fundus für Pflanzenarten

Die natürliche Pflanzenvielfalt der Erde steht im Fokus aller Aktivitäten am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin (BGBM).
Als zentrale Einrichtung der Freien Universität Berlin trägt der Botanische Garten mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu nationalen und internationalen Biodiversitätsprogrammen genauso bei wie zur universitären Forschung und Lehre.

Der Bereichsleiter Gartenbetrieb, Thorsten Laute, führte die Exkursionsteilnehmer mit einem großen Engagement gezielt in Bereiche mit Gräsern zur Wiesen- und Rasennutzung.

 

Wiesengesellschaften im Botanischen Garten in Berlin
Abb. 5: Wiesengesellschaften im Botanischen Garten in Berlin. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Auf einem Drittel der gesamten Gartenfläche bietet die pflanzengeographische Abteilung eine Wanderung durch Pflanzenformationen der gemäßigten Nordhemisphäre. Die mit Gründung des Gartens in Dahlem angelegte Abteilung mit ihren artenreichen Steingärten, Wald-, Heide-, und Steppengebieten stellt eine unübertroffene Eigenheit des Berliner Botanischen Gartens dar und vermittelt unvergessliche Eindrücke. Hier ist es möglich, in kurzer Zeit von Europa über die Alpen und den Himalaja nach Asien, und von dort weiter nach Nordamerika zu wandern. Davon konnten sich die DRG-Teilnehmer überzeugen.

Quelle: www.bgbm.org/de/unser_profil

 

Reiche Blüte im Botanischen Garten im Mai 2019
Abb. 6: Reiche Blüte im Botanischen Garten im Mai 2019. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Sportpark im Luftschiffhafen Potsdam

Abschluss der Exkursion bildete der Besuch im Sportpark Luftschiffhafen, von dort ging es auf einem kurzen Weg zurück zum Hotel.
Das ca. 30 Hektar große Gelände befindet sich im alten Luftschiffhafen, am Ufer des Templiner Sees. Hier vereinen sich Training, Lernen und Freizeit zu einem beeindruckenden Leistungspaket. Hervorragend ausgestattete Sporthallen, eine Schwimmhalle, Sportplätze und Trainingsanlagen, Schule und Internat, Mensa und Serviceeinrichtungen des Olympiastützpunktes ermöglichen kurze Wege und ein hocheffektives Training.

An der Havel entstand 1911 auf einem 25 Hektar großen Areal der Luftschiffhafen Potsdam. Die ehrgeizigen Pläne sahen ein Luftfahrtzentrum Europas unter Leitung des Luftschiff-Pioniers Graf Zeppelin vor, der das Gelände 1910 von der Stadt erworben hatte. Am 9. September 1911 landete Zeppelin das Luftschiff LZ 10 Schwaben auf dem Gelände. 1924 erwarb die Stadt das Gelände und errichtete den Land- und Wassersportplatz Luftschiffhafen, auf dem bereits im Mai 1925 die Allgemeine Wassersportausstellung stattfand. Eröffnet wurde die Anlage dann 1927. Es entstanden ein Stadion für 13.000 Zuschauer, eine riesige Regattastrecke und ein Freibad. Außerdem gab es Fußball- und Hockeyplätze, eine Festhalle, eine Kleinkaliber-Schießanlage, Bootshäuser, einen Yachthafen, sowie Spielplätze und Gaststätten.

Die Anlagen werden im Auftrag der Landeshauptstadt seit 2009 durch die Luftschiffhafen GmbH, eine Tochtergesellschaft der städtischen Pro Potsdam, betreut.

Seit 2008 ist die Luftschiffhafen Potsdam GmbH, als 100%ige Tochter der ProPotsdam GmbH, Betreiber des Sportparkes Luftschiffhafen. Das exklusive Gelände zwischen Zeppelinstraße und Havel hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der attraktivsten Sportparks in ganz Deutschland entwickelt.

Quelle: www.potsdam.de/content/der-sportpark-luftschiffhafen

 

Sportpark am Luftschiffhafen Potsdam
Abb. 7: Sportpark am Luftschiffhafen Potsdam. (Foto: M. Sax)

 

Vortragsveranstaltung

Am zweiten Tagungstag wurden mit den angebotenen Vorträgen die Aufgaben und Ziele der kommunalen Verwaltungen für das Öffentliche Grün aus unterschiedlichen Blickwinkeln angesprochen. Folgende Schwerpunkte standen auf der Tagesordnung:

  • „Weißbuch Stadtgrün“
  • „Wir säen Biodiversität“
  • „Städte wagen Wildnis“
  • „Grünflächenmanagement zur Klimaanpassung“

Weitere Informationen zur Referate-Tagung folgen in der Zeitschrift „Rasen –Turf – Gazon“  Ausgabe 2-2019.

Für die DRG-Mitglieder werden die Handouts der Vorträge im Login-Bereich der DRG-Homepage zur Verfügung gestellt.

 

Tagungshotel am Templiner See
Abb. 8: Tagungshotel am Templiner See. (Fotos: K.G. Müller-Beck)

 

Termin reservieren

Das 129. DRG-Rasenseminar  ist für den 09. und 10. Sept. 2019 in  Gumpenstein, Österreich geplant.
Das Thema:  „Begrünungen in alpinen Raum“

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