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Ausgetrocknete Bodenoberflächen können kritisch werden

Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Ehrenmitglied Deutsche Rasengesellschaft e.V.


Demoversuch

Die anhaltende Sommertrockenheit 2022 sorgt auch in den Sozialen Medien für intensive Diskussionen. Eine ganz besondere Aufmerksamkeit findet der Beitrag von Dr. Robert Thompson vom Fachbereich Meteorologie der Universität Reading (UK).

In einem kurzen Experiment zur Demonstration der Wasserabweisung bei ausgetrockneten Böden, zeigte er sehr anschaulich, dass es äußerst lange dauern kann, bis Wasser in stark ausgetrockneten Böden versickert. Er verweist darauf, dass es bei Starkniederschlägen nach einer Dürre zu gefährlichen Sturzfluten kommen kann.

 

Demonstrationsversuch zur Versickerungsgeschwindigkeit eines Glas Wassers auf unterschiedlichen Bodenoberflächen.
Abb. 1 a), b), c): Demonstrationsversuch zur Versickerungsgeschwindigkeit eines Glas Wassers auf unterschiedlichen Bodenoberflächen. Im feuchten Gras werden einige Sekunden, im trockenen etwa eine Minute und im ausgetrockneten Zustand ca. 15 Minuten benötigt.
(Quelle: Bilder bearbeitet, THOMPSON (2022). www.meteorologicaltechnologyinternational.com/news/hydrology/video-university-of-reading-demonstrates-the-danger-of-heavy-rainfall-after-a-heatwave.html)

 

Benetzungsmittel sind hilfreich

Die Verwendung von „Wetting Agents“ kann die Oberflächenspannung des Wassers verringern, sodass damit ein Eindringen in hydrophobe Bodenschichten ermöglicht wird.
Die Ergebnisse aus den jüngeren amerikanischen Untersuchungen zeigen, dass alle getesteten Benetzungsmittel, unabhängig von der Konzentration, die Oberflächenspannung des Wassers erheblich reduzieren konnten. Dies deutet auf eine verbesserte Infiltration bei einer hydrophoben Bodenoberfläche hin (XIONG und ANDERSON, 2020).

 

Eingefärbte Wassertropfen auf hydrophober Filzmatte, ohne (a) und mit Besprühung eines Wetting Agents.
Abb. 2 a), b), c): Eingefärbte Wassertropfen auf hydrophober Filzmatte, ohne (a) und mit Besprühung eines Wetting Agents (b+c). (Fotos: K.G. Müller-Beck)

 

Mit Blick auf die spezifischen Ziele, sollten Anwender die geeigneten Wetting Agents aus dem Angebot der Marktprodukte auswählen. Praktische Test-Methoden, wie der „Water Droplet Penetration Test (WDPT) zur Beurteilung der Stärke der Hydrophobie oder die Messung der Wasserinfiltration nach Anwendung von Wetting Agents mit der Doppelring-Infiltrations-Methode, liefern nützliche Bewertungskriterien.

Weitere Informationen finden Sie beim Rasenthema Juni 2022:
„Austrocknung von Rasenflächen führt zur Hydrophobie“

Tipp für die Praxis, hier vorab das DRG-Infoblatt „Zehn Punkte zur Wiederbelebung des Hausrasens nach Sommer-Trockenheit“, eine kleine Anleitung zur Wiederbelebung des vertrockneten Hausrasens zum Download.

 

Quellenhinweise

 

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